Kennen Sie das?
Gedanken vor der Präsentation in der Abteilungsrunde: „Da muss ich ja eh nur etwas über mein aktuelles Projekt berichten, dafür brauche ich nichts vorbereiten - das klappt morgen spontan."
Gedanken nach der Präsentation: „Mmmh, das war ganz schön peinlich. Keine Ahnung, warum ich so ins Stottern gekommen bin. Ich bin wahrscheinlich einfach nicht so talentiert im Reden vor anderen Leuten. Ich bin mehr der Macher-Typ. Darauf kommt es ja eigentlich auch an!"
Hatten Sie schon einmal ähnliche Gedanken? Wenn ja, rate ich Ihnen dazu, Ihre Schlussfolgerungen nochmal zu überdenken! Warum?
Prof. Dr. Georg Nagler bringt es in seinem Standardwerk für moderne Rhetorik (Die Rhetorik-Matrix) auf den Punkt:
„Wer bereit ist, für eine 20-minütige Rede vor 50 Zuhörern etwa 3 Stunden Vorbereitung aufzuwenden, investiert einmalig etwa 150 Euro an Arbeitszeit – ein positiver Eindruck einer Rede kann aber sehr wahrscheinlich zu einer besser bezahlten Position führen, in der Sie dauerhaft 150 Euro pro Monat zusätzlich verdienen können. Wo hat man in Zeiten lausiger Zinsen eine bessere Rendite? Und für Studierende, die im Studium, bei Bewerbungsgesprächen oder ersten öffentlichen Redegelegenheiten die Grundlagen für ihren späteren persönlichen und beruflichen Erfolg legen, ist die erzielte Dividende mit Sicherheit noch höher.“
Die Vorbereitung ist das A und O! Wenn Sie sich nicht oder nicht ausreichend vorbereitet haben, ist es keine Überraschung, dass Sie das erwünschte Ziel nicht erreichen konnten.
Schon Mark Twain bemerkte humorvoll: „Um eine gute Stegreifrede zu halten, brauche ich drei Tage Vorbereitungszeit." Warum denken wir, die wir uns wohl kaum mit dem genialen Mark Twain messen können, dann oft, dass wir eine tolle, wirkungsvolle Präsentation aus dem Ärmel schütteln?
Der erste Schritt ist also zu akzeptieren, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und Reden, Vorträge und Präsentationen einen weitaus höheren Einfluss auf Ihre Karriere haben können als Sie vielleicht möchten. Daraus folgt: An einer gründlichen Vorbereitung führt kein Weg vorbei, wenn Sie wirklich erfolgreich, wirkungsvoll und stark kommunizieren möchten.
Wie sich nun aber auf den Vortrag, die Präsentation oder eine Rede vorbereiten?
Insgesamt gibt es eine unüberschaubare Zahl von Checklisten, Phasenschemata, Zeitschienen und Planungshilfen für die Vorbereitung von Präsentationen. Die Entscheidung, was davon passend und effektiv ist, fällt schwer. Die Gefahr, sich zu verzetteln und dadurch den roten Faden zu verlieren und wenig überzeugend zu wirken ist groß.
Es kommt auf die individuellen Komponenten an, auf welchen Teilbereich der Vorbereitung besonderes Gewicht gelegt werden sollte: Manche Menschen benötigen Unterstützung bei der Auswahl und Verdichtung der Informationen und Kernaussagen, andere wiederum konzentrieren sich eher auf die stimmlichen bzw. sprecherischen Aspekte einer Präsentation. Es kann sein, dass eine bestimmte Phase der Präsentation (z.B. Einstieg, Ergebnissicherung...) immer wieder schwach ausfällt und besonders behandelt werden sollte. Auch die Aneignung rhetorischer Stilelemente, Überzeugungstechniken oder der logische Aufbau von Argumentationsketten können Inhalt einer rhetorischen Schulung sein.
Wann sind Beispiele angebracht und notwendig und wann nicht? Was kann Storytelling bewirken und wann ist es fehl am Platz? Welche emotionalen Aspekte gilt es zu berücksichtigen? Auch diesen und anderen Fragen sollte man sich in der Vorbereitung einer Präsentation stellen.
Besonders wichtig ist es, sich die Zeit zu nehmen, die Präsentation im Vorfeld mehrmals zu proben. Hier ist professionelles und unabhängiges Feedback besonders wertvoll, um die eigenen Präsentationsfähigkeiten gezielt und passgenau weiter zu entwickeln.
Wenn Sie Unterstützung bei der Vorbereitung einer Präsentation wünschen oder professionelles und unvoreingenommenes Feedback wollen, melden Sie sich gerne bei mir. Ich freue mich auf Sie.
Lisa Weber-Scheitle M.A.
Business-Rhetorik
Starke Kommunikation, starkes Unternehmen!
Comments